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Volodymyr Budnikov The Form of Presence

Volodymyr Budnikov lebt in Kyiv und Berlin. Aber eigentlich arbeitet er auf der ganzen Welt. Erleben Sie mit uns am Samstag, 16. August 2025 ab 19.00 h die Vernissage seiner Arbeit in unserer Galerie: Zeichnungen und Malerei in einer außergewöhnlichen Installation.

Since one of the most complex tasks and duties of Homo sapiens is to answer the simplest of questions, I ask myself: “Where am I now?” My thoughts and body are held in the posture of a bizarre giant—the Colossus of Rhodes.

During the European Middle Ages and the Renaissance, this dominant figure—now a symbol of today’s global expansion—was often described as a towering statue with legs spread wide, each foot resting on a different pier, divided by water. However, contemporary historians believe such a construction would have been impossible. Thus, to withstand even a minor earthquake, we ought to question the legendary stance of the Colossus, said to stand astride two piers at once.

You can trace the lines of my movement and the points of my halts. Yet, taken together, they form a simple and—at the same time—profoundly complex understanding of home: both as a foothold and as the place where I truly live.

Volodymyr Budnikov, Berlin, 23.07.25

Die Form der Präsenz

Da eine der komplexesten Aufgaben und Pflichten des Homo sapiens darin besteht, die einfachsten Fragen zu beantworten, frage ich mich: „Wo bin ich jetzt?“ Meine Gedanken und mein Körper befinden sich in der Haltung eines bizarren Riesen – des Kolosses von Rhodos.

Während des europäischen Mittelalters und der Renaissance wurde diese dominante Figur – heute ein Symbol für die globale Expansion – oft als hoch aufragende Statue mit weit gespreizten Beinen beschrieben, deren Füße jeweils auf einem anderen Pfeiler standen, die durch Wasser voneinander getrennt waren. Zeitgenössische Historiker glauben jedoch, dass eine solche Konstruktion unmöglich gewesen wäre. Um selbst einem kleinen Erdbeben standhalten zu können, müssen wir daher die legendäre Haltung des Kolosses hinterfragen, der angeblich auf zwei Pfeilern gleichzeitig stand.

Man kann die Linien meiner Bewegung und die Fixpunkte nachverfolgen. Zusammengenommen ergeben sie jedoch ein einfaches und zugleich zutiefst komplexes Verständnis von Heimat: sowohl als Standpunkt als auch als Ort, an dem ich wirklich lebe.