Noch bis zum 21. April 2014 bei uns zu sehen: KÖLNER HÄNGUNG
Ab dem 22. Februar werden die fünf Betreiberinnen des Fotoraums Köln fotografische Portraits zeigen.
Mit sehr unterschiedlichen Herangehensweisen erarbeiten sich Rosanna D’Ortona, Julia Horn (Foto ganz oben) , Bernadette Jansen, Sibylle Mall und Anna Papoulias einen jeweils ganz eigenen Blick auf das Thema.
Da gibt es einmal das Dokumentieren von Stimmungen und das Einfangen von Gefühlszuständen. Dann wieder sind ganze Geschichten zu sehen, komprimiert in einem einzigen Bild oder einer kleinen Serie. Erinnerungen werden verdichtet, Einblicke in uns unbekannte Lebenswelten ermöglicht, Selbstportraits inszeniert.
Rosanna D’Ortona portraitiert ihre Großmutter, im Italienischen „nonna“. Sie zeigt ihre Serie unter dem Titel „Warten“ und „Winter“. Im Jahr 2006 ist Nonna verwitwet. Seitdem überwintert sie im kalten Deutschland bei ihrer Familie, um während der dunklen Jahreszeit nicht alleine im Süditalienischen Dorf zu bleiben.
Doch hier ist der Winter lang. Sie verbringt ihre Zeit bei ihren Lieben und wartet. Diese Zeit hat sie verändert.
Nonna wird stiller, ängstlicher und älter. Sie wartet auf Ostern und auf das Sterben.
Das Osterfest ist für sie der Zeitpunkt, an dem sie wieder zurück gebracht werden will. Denn dann sind die Tage wieder länger und sie kann draußen sitzen….
Julia Horn (ganz oben) inszeniert sich selbst, in der Landschaft, im Raum. Eisenbahnschienen als Kopfkissen kombiniert sie dabei mit einem unergründlichen Gewässer; eine Milchkanne und ein Baby abstrahieren die ihnen zugeordnete Landschaft, die gleichsam im Nebel verschwimmt. Die Szenerien sind leicht irreal, wie in einem Traum.
Bernadette Jansen gibt mit „Nachtschatten“ intimere Einblicke in das Arbeits- und Lebensumfeld der Menschen in der Volksrepublik China. Inspiriert von einem chinesischen Gedicht sind so leicht flüchtige, poetische Bilder entstanden, die im Verborgenen, in der Nacht, aus dem Schatten heraus aufgenommen worden sind.
Sibylle Mall zeigt Kinder während und nach dem Turnen – wir sehen die Leichtigkeit der Bewegung ebenso wie die Einsamkeit die ihr innewohnt und auch die Erschöpfung danach. Wir sehen Gesichter, Details und Orte, die zusammen eine eindrückliche Stimmung erzeugen.
Anna Papoulias interessiert sich in ihrer fotografischen Arbeit für die Frage, wieviel Raum in ein Porträt mit einbezogen werden muss, um die Lebenswelt der abgebildeten Person zeigen zu können und für den Betrachter lesbar zu machen. Wie viel Wahrheit steckt in diesem gezeigten Raum und ist es letztendlich wichtig, dass die erzählte Geschichte auf den Fotos der Realität entspricht? Auch in ihrer Serie von Vater und Sohn ist dies eine zentrale Frage.
Und hier noch mal in aller Kürze:
Es stellen aus:
Rosanna D’Ortona
Julia Horn
Bernadette Jansen
Sibylle Mall
Anna Papoulias
Links:
fotoraum-koeln.de
juliahorn.net
sibyllemall.de
annapapoulias.de